Die angeborenen Herzfehler sind eigentlich Gegenstand der Kinderkardiologie und werden dort abgehandelt. Durch die Fortschritte der Therapie bei diesen kleinen Patienten werden diese meist soweit zu normalem Leben geführt, dass ihre Lebenserwartung derjeniger gesunder Erwachsener gleichkommt. Damit wird das Thema auch für “cardiology of adults” aktuell. Es hat sich bei der DGK eine Arbeitsgruppe EMAH (Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern) gebildet, die diesen Personenkreis anspricht und zu versorgen versucht.
Die Deutsche Herzstiftung schreibt:
Dank der Fortschritte in Medizin und Forschung erreichen heute etwa 90 Prozent der Kinder mit angeborenem Herzfehler das Erwachsenenalter (EMAH). Dies ist auf die großen Errungenschaften in der modernen Medizin zurückzuführen. Trotz aller modernen Behandlungsmöglichkeiten sind aber die betroffenen Patienten mit angeborenen Herzfehlern leider nicht geheilt. Noch viele Jahre später kann es bei vermeintlich gesunden Patienten zu teils lebensbedrohlichen Verschlechterungen kommen. Das Problem: Für die Betroffenen selbst sind diese Verschlechterungen nicht immer wahrnehmbar, da sie sich oft schleichend entwickeln. Nur durch regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim EMAH-Spezialisten können die drohenden Komplikationen rechtzeitig erkannt, optimal behandelt und Folgeschäden vermieden werden. Gegenwärtig etwa 80 Prozent der EMAH befinden sich nicht in medizinischer Betreuung. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Unwissenheit, Verdrängung, mangelnde Selbständigkeit, Schwierigkeiten den richtigen Ansprechpartner zu finden. Gegen all diese Gründe gilt es dringend anzugehen.
Deutsche Herzstiftung
Die Auswahl derjenigen, die diese fast normale Lebenserwartung betreffen, bezieht sich auf die Grunderkrankungen. In Deutschland leben inzwischen 280.000 bis 300.000 Menschen mit einem solchen angeborenen Herzfehler. Während im Kindesalter die erfolgreiche OP meist zur einer drastischen Verbesserung der Lebensqualität führt, muss das nicht so bleiben und nicht selten kommt es im Erwachsenenalter zu einer erneuten – manchmal bedrohlichen – Verschlechterung. Hier setzt die EMAH an.
Angeborene Herzfehler im Erwachsenenalter (Auswahl)