Weiter in Richtung Gentherapie und personalisierte Medizin…
Die Gentherapie mit miRNA-Medikamenten (Inclisiran) mit dem Effekt einer Hemmung von PCSK9 ist bereits zugelassen und möglich.
Inzwischen wurde bereits ein Schritt weiter gegangen: In einer Arbeitsgruppe um Musunuru wurde kürzlich in Nature eine Arbeit (Versuche an Primaten) veröffentlicht, die sich mit der Therapie erhöhter Cholesterinspiegel auf Genebene, befasst. Wie die Autoren ausführen, gelang es, bei diesen Versuchstieren eine dauerhafte Senkung des Cholesterinspiegels mit der „Genschere“ CRISPR-CAS zu erreichen. Die Methode bestand in einer Infusion eines sog. CRISPR-CAS-Gen-Editors, was zu einem nahezu kompletten „knock down“ von PCSK9 in der Leber führte. Dadurch wurde die Bildung von LDL-Rezeptoren gesteigert, was zu einem deutliche Abfall des Serumcholesterins von immerhin 60-90% für 8 Monate führte.
Die medizinische Bedeutung dieses Ansatzes liegt auf der Hand: sollten sich diese tierexperimentellen Ergebnisse für den Menschen bestätigen, könnte eine Einmal-Therapie bei bestimmten Patientengruppen (familiäre Hypercholesterinämie FH) sozusagen lebenslang wirksam sein („once-and-done“).
Dennoch müssen weitere Untersuchungen folgen, bis Studien an Menschen ethisch begründbar sind. es ist z.B. noch unklar, ob die Methode nur das spezifische Lipid-Gen verändert, oder ob sog. off-target-Gene betroffen sind – mit Komplikationen größeren Ausmaßes.