Implantierbares komplettes Kunstherz (TAH)

Erstmals hat das Team der Herzchirurgie am Universitätsklinikum Heidelberg 2 Patienten
vollständige Kunstherzen implantiert.
Das 1 kg schwere Herz ersetzt das natürliche Herz komplett. Nur das Kabel zur Stromversorgung, das zu den Batterien führt, ragt aus dem Bauch.
Beide Patienten haben den Eingriff gut überstanden (Stand 29. August 2024, 6 bzw. 10 Wochen postoperativ). Zwar gibt es seit Längerem voll implantierbare Unterstützungssysteme für die linke Herzkammer. Bei den verfügbaren
Unterstützungssystemen für die rechte Herzkammer sowie das komplette Herz befindet
sich bisher die Blutpumpe außerhalb des Körpers, die Systeme haben einen pneumatischen
Antrieb und sind laut. „Zudem ziehen die Patientinnen und Patienten den Antrieb auf einem
Caddy hinter sich her“, so Prof. Dr. med. Anna Meyer, Leitende Oberärztin der Klinik für
Herzchirurgie am UKHD, die beide Eingriffe verantwortlich durchführte. Die Hightech-
Hydraulikpumpe erzeugt wie ein echtes Herz einen pulsierenden Blutfluss. Sensoren erfassen den Blutdruck und passen die Pumpleistung automatisch an. Es traten keine Komplikationen oder Nachblutungen auf. Beide Männer
konnten ab dem Folgetag wieder selbstständig atmen. Der erste Patient hat bereits seine Anschluss-Reha-Behandlung angetreten.