29. März 2024

Ergometrie (Belastungs-EKG)

Die ergometrische Untersuchung ist eine der wichtigsten und ältesten nicht-invasiven Methoden der Kardiologie. Sie ist allerdings inzwischen von anderen Methoden (Stress-Echo) ergänzt und erweitert worden. Das Bild zeigt einen ergometrischen Arbeitsplatz, der Ergometrie-Einheit (Fahrrad) und der Auswerte-Konsole mit Monitor, Drucker und PC.

Die Methode ist geeignet, über folgende Fragestellungen Aussagen zu machen:

  1. Durchblutungsstörungen:
    bei der anamnestischen (Vorgeschichte-)Angabe des Patienten, unter Angina pectoris zu leiden, gelingt es mit dem Belastungs-EKG, diese Angabe objektiv nachzuweisen.
Als typischer Befund ist eine sog. ST-Streckensenkung erkennbar, die wenigstens 1 mm betragen sollte.

Die Sensitivität (Genauigkeit) des Tests ist hoch, bei Älteren, bestehenden Beschwerden, Vorhandensein von Risikofaktoren oder durchgemachtem Herzinfarkt eine KHK nachzuweisen, besonders dann, wenn im Test AP-Symptome auftreten. Als Test ohne Symptome und bei jpünergen Menschen ist die Untersuchung weniger aussagekräftig und sollte wenn möglich durch einen Echo-Stresstest oder Kard-CT ergänzt werden.

2. Herzrhythmusstörungen:

Unter Belastung auftretende HRS sind immer abnorm und reichen von der Extrasystolie über Vorhofflimmern bis hin zu lebensbedrohlichen HRS (Kammerflimmern). Letzteres ist extrem selten, ist aber der Grund weshalb bei einer Ergometrie immer ein Arzt anwesend und ein funktionsfähiger Defibrillator verfügbar sein müssen.

3. Belastungsblutdruck

Unter einer ergometrischen Belastung steigt der Blutdruck (RR) normalerweise an. Er sollte aber bestimmte Grenzwerte nicht überschreite. So gilt als Faustregel ein RR von 200 mm Hg bei 100 Watt als ein solcher Grenzwert. Bei Übersteigend des Wertes spricht man von einer Belastungshypertonie.

4. Fitness

Zur Bestimmung des Fitsnessgrades ist die Ergometrie besonders gut geeignet, speziell in Form der aufwendigeren Spiro-Ergometrie. Das Verhalten der Herzfrequenz ist dabei ein wichtiger Parameter.Man bestimmt z.B. die Maximalfrequenz bei “Ausbelastung”, die Differenz zwischen Ruhepuls und Maximalpuls als sog. Frequenzreserve, den Trainingspuls als Richtgröße bei Ausdauersport. Ein anderer Parameter ist die sog. physikalische Arbeitskapazität (PWC: physical working capacity) bei der die geleistete Arbeit auf dem Ergometer einer Sollgröße gegenübergestellt und der prozentuale Unterschied gemessen wird

5. Abbruchkriterien:
es bestehen mehrere Möglichkeiten, einen Test abzubrechen:

  • Testdefinition (ST-Senkungen, AP)
  • Blutdruckanstieg über mehr als 200 mm Hg bei 100 Watt oder früher
  • Blutdruckabfall mir Symptomen
  • muskuläre Erschöpfung
  • Luftnot
  • Ernste HRS (Salven, Kammertachykardie)
  • Kreislaufstillstand (Kammerflimmern)

Letzteres Kriterium komm selten vor (< 0,09 %), ist aber der Grund für Arztpräsenz und verfügbaren Defibrillator.