24. April 2024

Herzklappenerkrankungen

Die menschlichen Herzklappen sind für die normale Funktion des Herzen unerläßlich. Sie sind als Richtungsventile zu verstehen, die den Blutfluss je nach Postion in eine bestimmte Richtung (Herzkammer oder Blutkreislauf) leiten. Jede Funktionsstörung führt daher zu einer je nach Schweregrad mehr oder weniger erheblichen Einschränkung der Herzleistung.

Man unterscheidet

  • Klappeninsuffizienz: Die betroffene Klappe ist ganz oder teilweise schließungsunfähig und gestattet dem Blutstrom, in die entgegengesetzte Richtung zu fließen. Also fließt Blut in der Systole über die insuffiziente Mitralklappe zurück in den linken Vorhof, in der Diastole über die insuffiziente Aortenklappe zurück in den linken Ventrikel,
  • Klappenstenose: Die Klappe ist verengt und behindert dadurch den Blutstrom so, dass er in die richtige Richtung, aber in der Menge nur vermindert fließen kann. So vermindert die Mitralklappenstenose den Zufluss zum linken Ventrikel, die Aortenklappenstenose den Fluß in de Aorta. Im Vorhof bezw. im Ventrikel vergrößert sich die Füllmenge.
  • Kombinationen werden oft beobachtet, doch ist dabei meist eine der Störungen (Insuffizienz oder Stenose) vorherrschend.

Die einzelnen Funktionsstörungen:

Stenose:
selten isoliert und oft angeboren. Ein im linken Vorhof liegender Embolus oder ein Myxom kann ebenfalls eine Ursache sein.

Insuffizienz:
selten organisch, meist Folge einer Druckerhöhung im Lungenkreislauf mit Auflehnung des rechten Ventrikels. Kann im Echo sichtbar gemacht und gemessen werden: Umrechnung in Druckwerte des linken Ventrikels.

Stenose:
selten; unter dem Begriff Pulmonalstenose werden mehrere, meist angeborene, seltener rheumatisch-entzündlich oder durch andere Prozesse bedingte Einengungen (Stenosen) in der Ausflussbahn von der rechten Herzkammer zur Lungenschlagader (Pulmonalarterie) verstanden.

Insuffizienz:

meist Folge der Druckerhöhung im Lungenkreislauf.

Zwei Formen:

Primäre Pulmonalinsuffizienz: Die Pulmonalklappe selbst ist das Problem, d.h. es liegt eine pathologische Veränderungen der Klappe vor, z.B. im Rahmen einer bakteriellen Endokarditis oder eines Thoraxtraumas. Die primäre Pulmonalinsuffizienz ist selten, da die Pulmonalklappe keiner großen hämodynamischen Belastung ausgesetzt ist.

Sekundäre Pulmonalinsuffizienz: Sie wird auch als funktionelle Pulmonalinsuffizienz bezeichnet und ist meist die Folge einer pulmonalen Hypertonie, die zu einer Dilatation des Klappenrings führt. Die sekundäre Pulmonalinsuffizienz ist wesentlich häufiger anzutreffen.

Stenose:
Folge einer rheumatischen Endocarditis

Insuffizienz:
Kann auch Folge einer rheumatischen Erkrankung sein, aber häufiger Folge einer Herzdilatation (Herzinsuffizienz, Kardiomyopthie)

Stenose:
Im Alter häufige Klappenerkrankung infolge einer sklerotischen Degeneration der Klappensegel. Im jüngeren Alter meist rheumatische Genese.

s.a. Aortenklappe-Spezial

Insuffizienz:
meist rheumatisch


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