23. April 2024

Leitsymptom Ödeme

Unter einem Ödem versteht man die Verlagerung von Flüssigkeit aus den kleinen Venen (Venolen, Kapillaren) in den so genannten extrazellulären (interstitiellen) Raum, d.h. in Haut und Bindegewebe, sodaß diese Ödeme in der Regel nach außen sichtbar werden (Schwellung im Beinbereich, im Gesicht oder der Hände). Man spricht auch von einer Wassereinlagerung außerhalb präformierter Körperhöhlen (diese nennt man Erguss). Findet diese Einlagerung im Zwischengewebe der Lunge statt, spricht man von einem Lungenödem, das oft lebensbedrohlich sein kann.

Als Ursachen kommen in Betracht:

  1. Zu hoher Druck im venösen Gefäßsystem, etwa bei venöser Stauung
  2. Mangelhafte Bewegung, Sitzen mit Fehlen der Muskelgelenkpumpe
  3. Vermehrte Durchlässigkeit der venösen Gefäßwand
  4. Eiweißverlust bei Nieren-oder Tumorerkrankungen

Für die kardialen Ödeme kommen vor allem Veränderungen unter (1) oder (2) in Frage, da eine Herzmuskelschwäche oder Herzinsuffizienz meist mit einer venösen Stauung (Rechtsherz-Insuffizienz) und sitzender Körperhaltung verbunden ist. Man erkennt mehr oder weniger deutliche Ödeme an den Beinen oder auf dem Fussrücken, bei denen Dellen nach Fingerdruck zurückbleiben (Bild).

Solche (peripheren) Ödeme bedingen eine deutliche Gewichtszunahme, die fast 2000 g in drei Tagen betragen kann. Diese ist zusammen mit häufigem nächtlichen Wasserlassen (Nykturie) bei Patienten mit einer Herzinsuffizienz ein Frühwarnzeichen. Daher ist tägliches Wiegen eine der Grundvoraussetzungen der eigenständigen und telemetrischen Therapie-Überwachung.