
Nürnberger Ärzteprozess 1947, Dr. Brandt, Leibarzt Hitlers im Bild
Das „Dritte oder Tausendjährige Reich“ des Nationalsozialismus, das den Deutschen über 12 Jahre hinweg ihre geschichtliche und nationale Identität und ihren Patriotismus gestohlen hat, war ein System, das in alle menschlichen Lebensbereiche zerstörerisch hineingewirkt hat. Auch die Medizin hat sich dem System mehr oder weniger leichtfertig unterworfen und viele Fragen auch für den heutigen Menschen und Arzt sind offen:
Warum konnte dieses System mit seiner anfangs überzeugenden Idee der Verbindung von national und sozial bis zu seinem Untergang 1945 so effizient sein?
Warum ist die verbrecherische Grundeigenschaft der herrschenden Clique so spät (oder gar nicht) erkannt worden?Warum konnten sich humane ärztliche, humanistische, ja sogar religiöse Überzeugungen dem fast nicht entziehen?
Diese Fragen sind offenbar weder damals (nach dem „Zusammenbruch“) noch bis heute befriedigend beantwortet worden. Was hat unsere Eltern und Großeltern bewegt? Angst und Denunziantentum waren damals die Treiber. Und: wäre sowas auch heute noch möglich?
Man muss leider diese Frage aktuell (2024) bejahen, denn es gibt sie wieder, die Volksverhetzer, die Populisten vom Schlage der AfD, die Stammtischparolen, ja sogar tätliche Angriffe auf Andersdenkende.
Gerade ärztliche Gruppierungen wie die moderne DGK haben erst spät, mehr als 70 Jahre danach, mit einer „Aufarbeitung“ begonnen. Diese kann nie abgeschlossen oder vergessen sein.
Unsere vergessende und vergessliche deutsche Gesellschaft aber leidet daran. Bis heute. Und doch: unsere 2029 80 Jahre alte Demokratie und ihr Grundgesetz sind stark genug, um rechten und rechtsradikalen Anfeindungen zu widerstehen. Wirklich?
Historisches Archiv der DGK