Seit einigen Jahren ist der weibliche Organismus und seine organtypischen Unterschiede im Krankheitsfall in den Fokus der Medizin, auch der Kardiologie, getreten. Es war bis gegen Ende des vorigen Jahrhunderts üblich, wissenschaftliche Studien und daraus gewonnene kardiologische Erkenntnisse überwiegend auf den männlichen Anteil der Erkrankungen zu richten und diese auf das weibliche Geschlecht zu übertragen. Der Herzinfarkt war ja auch die Krankheit der Männer (Managerkrankheit). Erst in diesem Jahrhundert wurde erkannt, dass der weibliche Organismus nicht seltener erkrankt, aber im Falle der Herzerkrankung anders reagiert und andere Symptome aufweist als beim Mann. Hier ist die Forschung in vollem Gange. Auch die Wirkung von Medikamenten ist bei der Frau durchaus andersartig als beim Mann; jedoch auch das ist derzeit noch nicht weitergehend erforscht.
Dies alles ist wichtig, weil auch der Arzt lernen muss, mit einer solchen geänderten, geschlechtergerechten Situation umzugehen und die andersartigen Symptome einzuordnen und auch bei der Therapie zu berücksichtigen.