26. April 2024

Bypasschirurgie

Seit R. Favaloro im Jahre 1967 die Koronar-Chirurgie als Methode des Venenbypasses (aorto-coronarer Venenbypass ACVB) entwickelte, ist diese Methode zum führenden herzchirurgischen Eingriff am offenen Herzen geworden (mehr als 70.000 Eingriffe pro Jahr). Das Prinzip ist eine Umgehung der Engstelle durch einen Venenabschnitt, der zuvor aus dem Beinvenensystem entnommen wurde. Dieser Abschnitt verbindet dann die untere Aorta mit dem Kranzgefäß; es handelt sich um eine sog. End-zu-Seit-Anastomose.

ACVB

Inzwischen ist die Methode nach Favaloro verändert und verbessert worden. Eine entscheidende Veränderung ist die Verwendung von arteriellen Gefäßen – sog. Mammaria-Bypass. Diese Gefäße (A. mammaria sinistra, die von der linken A. subclavia abgehen) haben nur eine Anastomose am Kranzgefäß. Sie sind wesentlich langlebiger als die Venenimplantate, die nach etwa 10 Jahren zu Verschlüssen (Thrombosierung) neigen.

Arterielle Bypassversorgung. Quelle UKSH Schleswig Holstein

Auch die rechte A. mammaria kann verwendet werden. Heute sind auch arterielle Bypasses mit Hilfe der A. radialis (Unterarmarterie) möglich. sodass eine komplette arterielle Bypassversorgung resultiert.

Die Bypass-Chirurgie ist in gewissem Sinne durch die sehr ausgereifte interventionelle Kardiologie des Stentings verdrängt worden. Als Domäne der Chirugie gilt aber immer noch die Verengung vom koronaren Hauptstamm, die Dreigefäßerkrankung und die schlechte Ventrikelfunktion.

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