18. Mai 2024

Sport und Herzkrankheiten

Herz-Sport ist lebensnotwendig wie ein Medikament

Sport steigert die Lebensqualität, verbessert den Krankheitsverlauf.
Sport senkt die Sterblichkeit und die Häufigkeit von Krankenhausaufnahmen
Sport macht Spass…

Während bis in die 70er Jahre hinein sportliche Aktivität bei Menschen mit einer überstandenen Herzkrankheit (z.B. Herzinfarkt) verpönt war, änderte sich dieses nach Etablierung eines neuen Konzepts der Rehabilitation im Akutkrankenhaus, an speziellen (Reha-)Kliniken und nach Einführung der Wohnort-Rehabilitation mit den so genannten ambulanten Herzgruppen. Letztere übernehmen die sog. Wohnort-Rehabilitation, die 1971 (Hamburger Modell) und 1974 (Kölner Modell) ihren Anfang nahmen und heute mit mehr als 6000 Gruppen in Deutschland eine etablierte Rehabilitationsform darstellen, obwohl ihre Effektivität nie in wissenschaftlichen Studien gesichert wurde.
Der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den sportlichen Herausforderungen bei Herzkrankheiten insgesamt widmet sich die Sportkardiologie.

Definitionen:
Sport ist körperliche Aktivität mit dem Ziel, die Fitness zu steigern und aufrechtzuerhalten. Herzkrankheiten erfordern eine überaus diffizile angepasste Struktur bei der Anwendung sportlicher Übungen, die sich an

  • Krankheitsart (Diagnose)
  • Schweregrad der Erkrankung
  • Begleiterkrankungen
  • Vorerkrankungen

orientieren sollte. Eine solche Struktur wird von der Rehaklinik ausgearbeitet und an Hausarzt und ambulante Einrichtung weitergegeben. Der Hausarzt sollte Sport empfehlen und diesen per Rezept verordnen, da die Krankenkassen die ambulante Reha für einen bestimmten Zeitraum übernehmen. Die Verordnung sollte neben allen Diagnosen die Belastbarkeit, Ergebnisse eines Langzeit-EKGs, die maximale Herzfrequenz und evtl. die aktuellen Laborwerte enthalten

Die meistens verordnete Aktivität ist der Ausdauersport, also einer Sportart, bei der eine bestimmte Belastung über eine bestimmte Zeit aufrechtzuerhalten ist (Training) und bei der in Ruhe rasch eine Erholung eintritt.

Neben dieser Sportart ist auch für Herzkrankheiten nach neueren Studien dosierter Kraftsport möglich, um die im Alter meist reduzierte Muskelmasse zu vermehren und so ein Ausdauertraining erst zu ermöglichen.

Die sportliche Aktivität muss regelmäßig und mit einer ausreichenden Dauer betrieben werden.

WHO-Empfehlung: 3-5 mal /Woche über je 30 min

Daher sollte sich diese Aktivität nicht auf die Gruppe beschränken, sondern fester Bestandteil von Alltagsaktivitäten sein: so wäre es sinnvoll, jede Treppe zu benutzen, radzufahren, wann immer möglich oder lange Spaziergänge zu machen.

Zu den Trainingsempfehlungen…