Bei sehr schweren Zuständen des Herzversagens etwa nach einer Myokarditis oder nach kompliziertem Herzinfarkt ist es zur Therapie der sonst kaum heilbaren Grundkrankheit neben der Versorgung mit einem Herz-Unterstützungsystem (Kunstherz, LVAD) möglich, operativ ein “neues Herz” einzusetzen. Diese Operation nennt man Herztransplantation (HTX), ein Verfahren, das 1968 in Kapstadt begann, als der südafrikanische Chirurg Christiaan Barnard das Wagnis unternahm, dem schwer herzkranken Zahnarzt Louis Washkanski das Herz eines jungen farbigen Unfallopfers einzusetzen. Die OP gelang zwar, doch der Patient verstarb nach wenigen Wochen an einer Lungenentzündung wegen massiver notwendiger Unterdrückung des Immunsystems.
Inzwischen ist, nachdem das Hauptproblem der Organabstoßung und der immunologischen Steuerung gelöst war, diese Methode der so genannten Allotransplantation zwischen Mensch und Mensch operationstechnisch in der Nachsorge eine Routinemethode geworden. Die so genannte Xenotransplantation zwischen Tier (Schwein) und Mensch hat dagegen bis heute nur experimentelle Bedeutung und ist ethisch hoch umstritten. In Baltimore/MD ist allerdings vor wenigen Tagen eine solche HTX geglückt. Prognose bleibt abzuwarten.
Die “normale” HTX ist heute mehr zu einer Frage der Organverfügbarkeit und der Organspende als zu einer technischen Frage geworden. Damit ist das Problem der Organspende ebenso ein ethisches geworden.
Die HTX richtet sich nach mehreren Kriterien
- Geeigneter Kandidat
- geeigneter Spender
- Organverfügbarkeit
- Priorisierung