Die diesjährigen Herzwochen (November 2023) befassen sich mit dem Herzstillstand – oder dessen Folge, dem plötzlichen Herztod (PHT). Nach Erhebungen von Experten des Gesundheitssystems erleiden 65.000 Menschen diesen Herzstillstand pro Jahr. Das ist Grund genug, mit einer umfassenden Aufklärungskampagne dem Laien alle Möglichkeiten aufzuzeigen, die diese Katastrophe verhindern können und wie man sie, wenn eingetreten, aktiv behandeln kann.
Dieses Ziel hängt zusammen mit gesundheitsbewusster Lebensführung, der sog. Lifestyle-Änderung durch proaktive Verbesserung der individuellen Risikofaktoren, der aggressiven Therapie der Ursachen, wie etwa dem Herzinfarkt und der effektiven Therapie der Folgekrankheiten, wie z.B. der Herzinsuffizienz.
Herzstillstand ist ein lebensbedrohlicher Zustand, bei dem das Herz aufhört zu schlagen. Die Vorbeugung und Behandlung von Herzstillstand erfordert eine Kombination aus Maßnahmen zur Risikoreduktion und sofortigen Erste-Hilfe-Maßnahmen. Hier sind einige wichtige Schritte:
Vorbeugung:
- Gesunder Lebensstil: Ein gesunder Lebensstil, der regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung und das Vermeiden von Risikofaktoren wie Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum umfasst, kann das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und damit einen Herzstillstand reduzieren.
- Kontrolle von Herzkrankheiten: Wenn Sie bereits Herzprobleme haben, ist es wichtig, diese unter ärztlicher Aufsicht zu behandeln und Ihre Medikamente ordnungsgemäß einzunehmen.
- AED und CPR-Training: Lernen Sie die Anwendung eines automatisierten externen Defibrillators (AED) und die richtige Durchführung der Herz-Lungen-Wiederbelebung (CPR). Dieses Wissen kann Leben retten.
- Frühzeitige Erkennung und Behandlung von Arrhythmien: Menschen mit Herzrhythmusstörungen sollten diese medizinisch behandeln lassen und in Absprache mit einem Arzt entsprechende Medikamente oder medizinische Geräte (wie Herzschrittmacher oder implantierbare Defibrillatoren) in Betracht ziehen.
Die eingetretene Herzstillstand kann effizient durch Ersthelfer- und Laien-Reanimation beseitigt werden.
Behandlung:
- Notruf (112): Bei Anzeichen eines Herzstillstands sollten Sie sofort den Notruf wählen. Jede Sekunde zählt.
- CPR durchführen: Beginnen Sie sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (CPR), wenn Sie dazu in der Lage sind, was für eigentlich jeden gesunden Mitbürger zutrifft. Dies kann die Überlebenschancen erhöhen, indem es Sauerstoff zum Gehirn und anderen lebenswichtigen Organen bringt.
- Verwendung eines AED: Falls verfügbar, verwenden Sie einen automatisierten externen Defibrillator (AED), um das Herz wieder in einen normalen Rhythmus zu bringen.
- Professionelle medizinische Hilfe: Die Behandlung eines Herzstillstands erfordert darüber hinaus medizinische Fachkenntnisse und Ausrüstung. Rettungsdienste und Krankenhauspersonal sind speziell ausgebildet, um lebenserhaltende Maßnahmen durchzuführen. Diese sog. Rettungskette ist eine der wichtigen Voraussetzungen für ein dauerhaftes Überleben ohne Restschäden.
- Rufen Sie den Notruf (112) an: Die sofortige Benachrichtigung des Rettungsdienstes ist entscheidend. Holen Sie professionelle medizinische Hilfe, bevor Sie den AED verwenden.
- Schalten Sie den AED ein: Die meisten AEDs haben einen Ein-/Aus-Schalter, der deutlich gekennzeichnet ist. Schalten Sie das Gerät ein.
- Befolgen Sie die Anweisungen des AED: Moderne AEDs verfügen über Sprachanweisungen und visuelle Hinweise, die Ihnen Schritt für Schritt durch den Vorgang führen. Hören Sie auf die Anweisungen und folgen Sie ihnen genau.
- Exponieren Sie die Brust des Betroffenen: Entblößen Sie den Oberkörper der betroffenen Person, indem Sie Kleidung oder Gegenstände entfernen, die die Brust bedecken. Die Haut muss trocken sein, um die Elektroden richtig anbringen zu können.
- Kleben Sie die Elektroden an: Befolgen Sie die Anweisungen des AED, um die Elektroden korrekt auf der Brust der Person anzubringen. In der Regel werden die Elektroden auf die obere rechte Brustseite und auf die untere linke Seite des Brustkorbs geklebt. Stellen Sie sicher, dass die Elektroden gut haften.
- Halten Sie Abstand: Der AED wird analysieren, ob ein Schock erforderlich ist. Während dieser Analyse dürfen Sie die betroffene Person nicht berühren. Alle Anwesenden sollten sich vom Patienten fernhalten, um die Sicherheit zu gewährleisten.
- Schock abgeben: Wenn der AED anzeigt, dass ein Schock erforderlich ist, drücken Sie den Schockknopf, wie in den Anweisungen angegeben. Achten Sie darauf, dass niemand den Patienten berührt, wenn der Schock abgegeben wird.
- Fortsetzen der CPR: Nach einem Schock wird der AED möglicherweise anweisen, mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (CPR) fortzufahren. Befolgen Sie diese Anweisungen und wechseln Sie zwischen der Anwendung des AED und der Durchführung von CPR, bis professionelle medizinische Hilfe eintrifft.
- Folgen Sie weiterhin den Anweisungen des AED: Der AED wird Sie weiterhin durch den Prozess führen und analysieren, ob weitere Schocks erforderlich sind.
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